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The long way home - Teil 2: Hos Geldiniz in Türkye

Bazargan (Iran) - Tercan (Türkei): 410 km

Komm, mein Alter, zeig noch einmal dein weißes Haupt!
Komm, mein Alter, zeig noch einmal dein weißes Haupt!
Na, geht doch!!!
Na, geht doch!!!

Bazargan. Grenzübertritt Iran - Türkei. Ich hab' die Schlepper dermaßen "dicke", dass ich mir vorgenommen habe, dieses Mal wirklich alles selbst zu machen, ohne irgendeiner Pappnase unsere Pässe oder Carnets de Passage in die Hand drücken zu müssen. Und es klappt! Peinlicherweise (Oder sollten wir nicht besser stolz darauf sein?) spielt das Wort "Almani" dabei eine entscheidende Rolle. Nach nur (!) einer Stunde haben wir alle Stempel beisammen und vor allem jene ominösen weißen Zettel mit den Unterschriften einiger wichtiger Zollgrößen, ohne die man Rohanis Reich nicht verlassen darf. Drüben auf der anderen Seite warten die türkischen "Kolläggen" und mit denen haben wir ja vor zwei Jahren so unsere ganz persönlichen Erfahrungen gemacht...

 

Und prompt: Das Tor ist zu! Wie lange? Weiß man nicht... Im Orient weiß man so was nie genau. Wir winken mit unseren deutschen Pässen, die türkischen "Kolläggen" winken zurück: "No problem!" Na, immerhin noch besser als dieses nervige "Problem motorbike" von damals. Nach einer Stunde Wartezeit fährt das Tor endlich quietschend zur Seite und eine weitere Stunde später haben wir die gestaffelt kontrollierende und minutenlang in den PC stierende Grenzgendarmerie passiert und die Einspritzanlage unserer Motoren bekommt wieder etwas zu tun. Selbst dem am Morgen noch unverhüllt residierenden Ararat ist es in der Zwischenzeit langweilig geworden. Er hat sich einen dicken Wolkenmantel angelegt, verhüllt hartnäckig sein wunderschön weißes Haupt und will nicht weiter gestört werden. "Hey, mein Alter, jetzt haben wir Dich drei Jahre lang besucht und Du hast uns stets mit Deinem weißen Kleid beehrt. Komm, mach hinne!" Und das Wunder geschieht: Für zehn Minuten reißt die Wolkendecke auf und der Gipfelschnee leuchtet in der Sonne. Ein erhabener Anblick und fast hätten wir vergessen, auf den Auslöser der Kamera zu drücken. Danke für diesen schönen Abschied, Ahre! Wann werden wir Dich wiedersehen? Vielleicht einmal im Frühjahr, wenn in Ostanatolien alles blüht, die Berge noch Schnee tragen und - wenn wir nicht mehr arbeiten müssen - in 1000 Wintern oder mehr...

 

Rauher Charme Ostanatoliens vor Dogubayazit
Rauher Charme Ostanatoliens vor Dogubayazit

Wir haben uns vorgenommen, an diesem Tag noch weit nach Ostanatolien hinein vorzustoßen. Türkeiquerung in maximal vier Schritten, so steht es im Lastenhaft – und es wäre traumhaft, wenn dabei noch ein Extra-Ruhetag an dem schönen Küstenabschnitt südlich von Igoumenitsa herausspringen würde.

Zwischen der Stadt Ahre und dem eher unauffälligen Ort Horasan meint es Anatolien besonders gut mit dem Reisenden. Die Canyons und Schluchten zu Füßen des Aras Güneyi Dağları – Gebirges gestatten keine Sekunde Langeweile und bieten landschaftlichen Hochgenuss mit immer neuen reizvollen Perspektiven. Erhaben thront über diesem Augenschmaus der Köse Dagi und schaut aus 3432m Höhe milde und verständnisvoll auf zwei Endurofahrer herab, die alle paar Kilometer stehenbleiben und übers Fotografieren beinahe das Fahren vergessen.

Kurz vor der Wintersporthochburg Erzurum fasziniert uns einmal mehr die Schönheit des Erzurum Ovasi – Tales mit den flankierenden Bergen der Kargapazari Dağları. Die milden Strahlen der Spätnach-mittagssonne verklären romantisch die Szenerie und lassen uns träumen und schweben zugleich. Nur gut, dass sich das Verkehrsaufkommen in diesem Reiseabschnitt in überschaubaren Grenzen hält…

 

Am frühen Abend laufen wir in Terçan ein und nehmen – wie schon auf der Hinreise – Quartier in dem kleinen Otel gleich neben der Tankstelle (GPS: N 39° 46.563‘ // E 040° 23.003‘). Man erkennt uns wieder und ein breites Lächeln sendet ein Hoş Geldiniz. In der einigen „Geschäftsstraße“ des Ortes gibt es gleich mehrere Lokantas, und so geben wir uns ganz dem Geschmack von Köfte und Tavuk-Döner (Huhn) hin, was in der Türkei niemals ein Fehler sein kann. Morgen heißt es wieder fit sein, auch wenn die Tourenkilometer auf der inzwischen gut ausgebauten D100 Richtung Westen vergleichsweise leicht fallen sollten…

Einfach schön - die Route bis Erzurum
Einfach schön - die Route bis Erzurum

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Kommentare: 1
  • #1

    Achim landwehr (Montag, 26 August 2013 21:24)

    Hi Ihr Beiden,

    das obere Foto das Michel gemacht hat gefällt mir besonders gut. Ich denke wer nach über 10000 KM noch so elegant dynamisch auf die Knie geht, der hat wahrlich Abenteuer im Herzen!! Die Adventure sieht übrigens mit all dem Gepäck richtig gut aus. Pannenfreie Heimreise wünsche ich euch! Beste Grüße Achim

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